Da lacht das Herz.

Februar … Die Tage werden wieder länger. Endlich. Lichtmess. Die Krippenhäuser werden geschlossen. Weihnachten ist vorbei. Hirsebrei und Bratwurst. Da lacht das Herz.

Der Fasching lockt. Ausgelassene Lebensfreude. Da lacht das Herz.
Doch an Aschermittwoch ist alles vorbei. Vorbei die Zeit des Feierns. Fastenzeit.

Besinnung auf das Leid.

Lachen und Weinen gehören zum Leben. Das Leben hält sich nicht an unsere Festzeiten.

Mitten im Feiern trifft uns der Schmerz. Krankheit. Streit. Tod. Krieg. Während die einen froh und ausgelassen das Leben genießen, quälen sich andere dahin. So ist das Leben.

Die biblischen Geschichten erzählen freimütig davon. Eine Geschichte begleitet uns durch dieses Jahr. In der Jahreslosung begegnet sie und im Monatsspruch für Februar.
„Du bist ein Gott, der mich sieht.“ heißt das Bibelwort aus der Hagar-Geschichte, das uns 2023 begleitet. Gott sieht die Not der Fremden, zur Leihmutter für Saras Glück gewordenen Ägypterin.  Er verspricht ihr Großes. Ähnlich dem Versprechen, das er Sara und Abraham gegeben hat. Wie Sara und Abraham soll Hagar Nachfahren haben wie die Sterne am Himmel.

Nur Abraham und Sara haben nicht einmal ein Kind. Keine Tochter. Keinen Sohn. Über dem Hoffen sind sie alt geworden. Nun ist Sara zu alt.

Wenn Gott nicht handelt, dann eben Sara. Hagar, wie gesagt, muss einspringen, um den Erben zur Welt zu bringen. Doch dann plötzlich - unverhoffter Besuch und die Botschaft: Sara wird schwanger werden. Sie, die alte Frau … Sara kann sich vor Lachen nicht halten. Nein, es ist kein befreiendes Lachen. Eher ein böses, bitteres Lachen. Jetzt, jetzt, wo es zu spät ist!? Unglaublich. So ein Quatsch.

Sie kennen den Fortgang der Geschichte. Nichts ist unmöglich bei Gott. Dinge können sich unerwartet ändern. Da lacht das Herz.

Isaak wird geboren. „Gott hat gelacht. Gott hat gescherzt. Gott hat zum Lachen gebracht.“,

so heißt sein Name. Mehrdeutig nicht eindeutig – wie das Leben. Hat Gott über Sara gelacht? Über ihre Enttäuschung, ihren Übereifer, ihre Kleingläubigkeit?
Manchmal denke ich: Hoffentlich kann Gott lachen über das, was wir Menschen so machen.

Ohne Humor wäre die Lage ernst. Doch Isaak – ein Scherz Gottes?!
Ja, mancher mag gelächelt haben. Was macht die alte Frau mit einem Kind? Das ist doch lächerlich. Absurd. Völlig daneben. Für Sara sicher nicht leicht, denn wer wird schon gern belächelt. Das fühlt sich nicht gut an. Am Ende hat Sara sicher gelacht. Endlich erhört. Beschenkt. Was für ein Glück! Da sieht das Leben doch gleich ganz anders aus. Erfüllung des Alters. Da lacht das Herz.
„Sara aber sagte: Gott ließ mich lachen.“, unser Monatsspruch für Februar.


Schade, dass Saras Lachen nicht lange anhält. Dann ist der alte Groll zurück. Sara schickt Hagar, die Leihmutter, mit Ismael in die Wüste. Sie haben ihre Schuldigkeit getan. So ist das Leben. Freude und Leid, Erfolg und Scheitern, Liebe und Schuld dicht beieinander.

Ob Gott da noch lachen konnte?

Er hat Hagar und Ismael gerettet. Seine Verheißung gilt für Sara und Abraham und Hagar und Ismael, damit sie in all den Verwerfungen des Lebens auch immer wieder befreit lachen können. 

Ich wünsche Ihnen in der Vielschichtigkeit und Vieldeutigkeit unseres Lebens hin und wieder dieses Lachen, wenn Sie spüren: „Gott tut mir gut.“ und vor allem die Kraft, etwas aus diesem Lachen zu machen, damit uns der Groll nicht das Leben vermiest.    

Pfarrerin Steffi Stark

Wir nutzen Cookies auf unserer Website.

Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern.

Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten.
Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.